Daniel Büttiker und Sylvia Sachs

Daniel Büttiker und Sylvia Sachs

Donnerstag, 11. November 2010

218.-221. Tag Figueira da Foz-Ittigen ca 2000 km

Nachdem wir die Maus aus unserem Gepäck verscheucht haben geht's los, Richtung Serra d' Estrela. Wir geniessen zum ersten Mal auf der Reise einen richtig schönen Herbsttag. Alles strahlt in wohlig warmen Farben und so manch ein Baum entlockt uns ein "Wow". 
Die restlichen Kilometer fahren wir auf der Autobahn, unser Ziel "Salamanca" ist noch ein paar hundert Kilometer entfernt. Ich fahre hinter einem Spanier her, nicht mehr weit vom Camping entfernt, da wird die Strasse auf einmal einspurig, ich checke nach dem langen Tag nicht mehr, dass hier eigentlich nicht Autobahn-Tempo gilt, sondern wir jetzt auf einer Schnellstrasse sind. So kommt es wie es kommen muss, die Polizei winkt uns raus und erleichtert uns um 150 Euro. Den Spanier vor uns, lassen sie allerdings laufen....



Da konnte ich wieder lachen, die Busse ist schon wieder verdaut.





Zentralspanien gefällt uns sehr gut. Die weiten, offenen Landschaften erinnern uns an Anatolien.


Von Zaragoza fahren wir weiter über die Pyrenäen, wo es uns auf 1700  MüM ins Gesicht schneit. Zum Glück bleibt der Schnee nicht auf der Strasse liegen, so kommen wir heil über die Passstrasse. Wir müssen uns nun wirklich eingestehen, dass die Campingzeit vorbei ist (zumindest für uns). Schon vom Motorradfahren durchgefroren in den Schlafsack zu steigen, da hört für mich der Spass auf. Darum genehmigen wir uns in Narbonne ein Hotelzimmer.

Am nächsten Morgen klingelt um 07:30 Uhr der Wecker. Wir nehmen die letzten 700 Kilometer in Angriff.
Auf der Französischen Autobahn geht es vorbei am ganzen Schwerverkehr. Alle 150 Kilometer müssen wir jedoch eine Pause einlegen um die tauben Finger an einem warmen Kaffee oder Tee zu wärmen. 
Am Montag 08. November um 18:20 Uhr stehen wir wieder in Ittigen vor der Türe. Unsere Reise ist vorbei. Wir können es selbst gar nicht fassen!


Während 221 Tagen und 34'227 zurückgelegten Kilometern haben wir 19 Länder durchquert. Wir schauen zurück auf eine wunderschöne Zeit, die wir bis an unser Lebensende sicher nie vergessen werden.
Unser Dank gilt Allen, die so viel an uns gedacht, uns unterstützt haben und all den tollen Menschen denen wir begegnen durften.

Wir sind uns sicher, dass es in ein paar Jahren wieder heissen wird "on the road again", Fortsetzung folgt, ganz bestimmt.... 










Sonntag, 7. November 2010

Tierische Begegnungen beim campen

Auf den Campingplätzen sind wir vielen Tieren begegnet (die Unappetitlichen haben wir weggelassen:)). 

Schildkröten, Kühe und Häsli in der Türkei.





Enten in Slowenien




Schafe und Renntiere in Norwegen.




Katzen in Spanien.



Maus in Portugal (vielleicht schon in Spanien zugestiegen:)). Hat wohl unsere stinkenden Outdoor-Schuhe mit einem Stück Käse verwechselt.... :)








Donnerstag, 4. November 2010

215.-217. Tag Lissabon- Figueira da Foz ca. 300 km

Wir fahren weiter Richtung Norden. Die Küste gefällt uns hier fast besser als an der Algarve. Rauer und stürmischer, so mögen wir es....

Der Atlantik zeigt uns seine Kraft!







On the road again!




17 Grad, aber ich war drin!


Die Wetterprognosen für die nächsten Tage sind schlecht. Wir entscheiden uns, den Heimweg anzutreten. Stellt den Champagner (oder das Bier) kalt! In einer Woche sollten wir zu Hause sein!
Bis gli!






Montag, 1. November 2010

213.-214. Tag Lissabon und Estoril ca. 60 km



Man, habe ich mich auf den Tag gefreut! Unser Hotel hat sich mit Motorradfahrer gefüllt. Dementsprechend hat sich auch der Bierabsatz in der Hotelbar gesteigert. Wir machen uns auf den Weg zur Rennstrecke, die Sonne scheint wieder, was für ein Glück! Tausende Motorradfahrer sind bereits dort, meist mit Rennmaschinen, wir sind mit unserer KTM ziemliche Exoten. Unsere Sitzplätze sind super, gleich vis à vis der ersten Rechtskurve von der Start- Zielgeraden, also dort wo sich die ganze Action abspielt. :) Unglaublich was der Motorsport für die Südländer (es sind sehr viele Spanier angereist) für eine Bedeutung hat. Als Valentino Rossi auf die Rennstrecke fährt reist es die ganze Tribüne von den Stühlen und jubelt ihm zu. Jeder Überholvorgang wird nicht minder gefeiert. Was für eine Stimmung! 



Der Sound ist einfach der Wahnsinn! Als die Fahrer das erste Mal bei uns vorbei donnern, stellen sich bei mir die Nackenhaare auf und es läuft mir eiskalt den Rücken runter.


Man beachte die Schräglage!






Leider kein Podestplatz der drei Schweizer in den andern Klassen aber es war toll das Spektakel einmal gesehen und gehört zu haben.

Natürlich besichtigen wir noch Lissabon. Wirklich eine sehr schöne Stadt. Zum Teil auch recht alternativ und rustikal, deswegen wohl auch so gemütlich. 





Freitag, 22. Oktober 2010

199.-204. Tag Tarifa-Isla Cristina ca. 400 km

Auf dem Campingplatz helfe ich Jens einen Sahara-tauglichen Hinterreifen aufzuziehen, danach verabschieden wir uns mit Paella und ein paar Cervezas von ihm und Tarifa. Uns zieht es nach 6 Nächten endlich weiter, so lange waren wir noch nie an einem Ort. Wahrscheinlich hat der Blick nach Afrika uns so lange in seinen Bann gezogen...
Auf der Fahrt Richtung Portugal fahren wir durch trockenste, wüstenähnliche Gebiete.



An Sevilla fahren wir vorbei, keine Ahnung, wahrscheinlich ein Fehler aber unsere Motivation zum Sightseeing ist nicht mehr so gross. Lissabon steht aber auf jeden Fall noch auf unserer "to do"- Liste. Ebenfalls haben wir uns für den 31. Oktober Tickets für den Motorrad Grand Prix von Portugal in Estoril gesichert (ich freue mich schon jetzt wie ein kleines Kind und Sylvia hofft, dass Ohropax verteilt werden:)).... 

13 Kilometer vor der portugiesischen Grenze bleiben wir in Isla Cristina hängen. Eigentlich ein sehr touristischer Ort. Die Hotelanlagen haben aber bereits alle geschlossen und das Dörfchen ist wie ausgestorben. Auch auf dem Campingplatz sind wir "nur" noch von Rentnern umzingelt, die hier überwintern wollen.

Der Atlantik hat immer noch erfrischende 20 Grad und wir geniessen einige Stunden am menschenleeren Strand. Ich kann Sylvia nur schwer bremsen, bei ihrer Muschelsammelleidenschaft. Wir sind doch sonst schon überladen! :) Obschon wir in den letzten Tagen eigentlich leicht gegessen haben... :)
Mich packt das Lesefieber!! 





Mit Tarifa haben wir unser letztes grosses Ziel erreicht. Uns wird klar, dass sich unsere Reise dem Ende nähert. Wir geniessen die letzten warmen Tage umso intensiver und bewusster. Es könnte uns nicht besser gehen, wir sind sehr entspannt. Portugal wird sicher ein schöner Abschluss unserer Reise sein. 







Samstag, 16. Oktober 2010

189.-198. Tag Trevelez - Tarifa ca. 750 km

Wir entscheiden uns trotz der Mahnung eines Spaniers (it's hard) uns auf den Weg zum schönsten Ort der Sierra Nevada (gemäss unserem Campingplatzbesitzer) zu machen. Um 09:30 Uhr starten wir in Trevelez und kommen vier Stunden später auf 2900 MüM bei den so Sagen umwogenden "Lagunas" an.
War doch gar nicht so "hard" sagen wir uns, doch wir hätten nicht gedacht, dass uns der Abstieg wieder die 1200 Höhenmeter runter, mehr zu schaffen macht, als der Aufstieg.
Mit sauren Beinen kommen wir Abends wieder auf dem Campingplatz an, humpelnd. Naja wir wollten ja unbedingt dort hoch... aber es hat sich auch gelohnt :).




Wir fahren weiter nach Granada, wo wir das ganze Wochenende eingeschifft werden. Wir verbringen viel Zeit in den Tapasbars :) und besichtigen, als sich das Wetter wieder beruhigt hat, die Alhambra.



Wir fahren weiter und kommen nach 300 Kilometer in Tarifa an. Unglaublich, wir sehen Afrika!!! Erst waren wir doch noch am Nordkapp und nun stehen wir am südlichsten Punkt Europas. 


Tarifa scheint das Paradies für Kiter zu sein. 

Gemischtes Sortiment.


Auf dem Campingplatz in Tarifa treffen wir Jens, der mit seiner KTM Adventure die Welt umrunden will. Wir wünschen ihm schon für die erste Etappe bis Kapstadt ganz viel Glück (aber erst wird zusammen noch ein Bier getrunken)!





Mittwoch, 6. Oktober 2010

183.-188. Tag La Marina - Trevelez ca. 580 km

Zufälligerweise treffen wir René und Steffi vom letzten Campinglplatz wieder und verbringen nochmals 2 schöne Abende zusammen (unter 2 Liter Rotwein läuft nichts:)).
Nach 4 Tagen am Strand, freuen wir uns auf die Berge der Sierra Nevada.
Motiviert schwingen wir uns auf's Motorrad. Nach einer chaotischen Verkehrsführung, finde ich mich an einer Kreuzung Richtung Autobahnauffahrt wieder (auf welche ich eigentlich nicht möchte). Da biege ich "illegalerweise" links ab (es waren ja keine anderen Autos in Sicht:)). 500 Meter später werde ich von der Polizei mit Blaulicht überholt. Als sie mich mit einer Kelle rauswinken, denke ich:" Sch*****, dass wird teuer!!!! Da schreit Sylvia auch schon von hinten: "Sch*****, das wird teuer!! :).
Zum Glück verstehen die beiden Beamten nur Spanisch und wir machen einen auf "ahnungslosen Touristen". Dies funktioniert recht gut, wir kriegen kein Knöllchen :).
Die Polizisten sind dann so nett und lotsen uns noch auf die Autobahn. Dankeschön! :))
Ich habe meine Lehre daraus gezogen. Das nächste Mal achte ich bei so einem Manöver genauer darauf, ob sich irgendwo ein Polizist versteckt hält. :)
Weiter südlich kommen wir zur Plastikwüste. Ein Gewächshaus reit sich ans Nächste. Diese reichen von der Küste bis direkt an die Berge. Einfach ungeheuerlich, wenn man bedenkt, dass hier in der trockenen Umgebung normalerweise fast nichts wächst!

Die "Costa del Sol" wird zur  "Costa del Plastic".



Ab und zu gönnen wir uns zwischendurch eine Paella....



Kurvenparadies Sierra Nevada!!






Schinkenparadies Sierra Nevada!! Hier aus Trevelez stammt der berühmte Serrano Schinken (Paps ich hab einen nach Hause geschickt, hoffe es gibt keine Probleme beim Zoll :)).



Trevelez liegt auf 1700 MüM. Wir geniessen die angenehm kühlen Nächte und unternehmen Wanderungen ins Hochgebirge (höchster Gipfel ist 3400 MüM)! Eine gelungene Abwechslung zu den faulen Tagen am Meer.







Donnerstag, 30. September 2010

Danke!!

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für die vielen lieben Geburtstagsgrüsse per SMS,Email, Telefon und Video.
Es hat mich sehr gefreut!
Ich hatte einen wunderbaren Tag, den ich nicht so schnell vergessen werde.

Bis bald!

173.-182. Tag Dune du Pilat - La Marina ca. 1400 km

Weiter geht es der Atlantikküste entlang Richtung Süden. Kurz schneiden wir die Pyrenäen an. Wie schön ist es endlich wieder Berge zu sehen!! Die ersten seit Norwegen. Ab und zu treffen wir auf ein paar Pilger die auf dem Jakobsweg unterwegs sind. Auch wir folgen diesem (halt einfach mit dem Motorrad:)) und kommen kurz vor Bilbao wieder an die Küste. Costa Verde, der Name hält was er verspricht. Ein bisschen Emmental mit Meer, so scheint es mir. An diesem Abend setzt der Regen ein. Unsere Wetterfee in Bolligen hat uns allerdings nichts Gutes zu berichten. 4 Tage Regen und danach stark bewölkt. Überall ist es schöner als dort wo wir jetzt sind. Bei einer Flasche Weisswein und Zürigschnätzlets schmieden wir unseren Fluchtplan.



Ist doch egal ob wie die Iberische Halbinsel in Gegen- oder Im Uhrzeigersinn umrunden. Guten Mutes packen wir am nächsten Morgen im Regen unser Zelt zusammen. Die ersten 200 Kilometer Richtung Osten sind richtig nass. Egal, Hauptsache wir haben am Abend Sonne! Nach 560 Kilometer kommen wir am Mittelmeer an. Die lange Fahrt war anstrengend, aber es scheint sich gelohnt zu haben. Wir trocknen unsere nassen Sachen in der Abendsonne.
Während der letzten Tage ist die Idee entstanden, Marokko einen Besuch abzustatten. Wir haben ja noch genügend Zeit und waren vom letzten islamischen Land, der Türkei, voll begeistert. Nachdem ich den Marokko Reiseführer schon fast durchgelesen habe, muss ich feststellen, dass mir was Entscheidendes fehlt. Ein Reisepass! Da der neue biometrische Pass erst einen Monat vor unserer Abreise bestellbar war und eine Identifikationskarte für unsere geplanten Länder ausreichte, habe ich mir diesen Stress erspart. Doch für Marokko bräuchte ich einen Pass. Sch.....!!
Gerne wäre ich nochmals in eine andere Welt eingetaucht und hätte die Herausforderung Marokko angenommen. Nun müssen wir uns halt mit Spanien und Portugal "begnügen".
Irgendwann werden wir das nachholen.
Trotzdem verbringen wir drei gemütliche Tage mit René und Stefanie, unsere Zeltnachbarn aus dem Aargau.



Südlich von Alicante finden wir wieder einen tollen Campingplatz und geniessen die nächsten Tage am 26 Grad warmen Meer. Natürlich wird Sylvias Geburi angemessen gefeiert :).

Dienstag, 21. September 2010

166.-172. Tag Saint Mère d èglise- Dune du Pilat, ca. 1200 km

Wir fahren weiter zum Mont Saint Michel, die Abtei welche auf einem Felsen draussen im Meer steht, sehen wir schon aus grosser Entfernung. Innen ist die Abtei eher schlicht und wird von den Touristenmassen überrannt. Wir schwitzen in den Motorradkleidern und sind froh als wir wieder auf der KTM sitzen, wo der Fahrtwind unseren Schweiss trocknet. :)





In der Bretagne finden wir immer wieder tolle Campingplätze direkt am Meer. Wir spüren, wie es in der Nacht immer kühler wird, es bildet sich in und an unserem Zelt jeweils viel Kondenswasser. An ein Zusammenräumen vor Mittag ist nicht zu denken. Aber es gibt ja schlimmeres als auszuschlafen.... :)



Die raue Küste ist sehr beeindruckend (Cap Fréhel).




Pointe du Raz (westlichster Punkt Frankreichs)





Warten auf die Flut. Sieht im ersten Moment sehr irritierend aus.. :) ist hier aber ganz normal...



Die vielen reizvollen und traditionsbewussten Küstenstädte laden zum verweilen und geniessen ein. Uns fällt auf, wie viele Kleinbetriebe (Bäckereien, Metzgereien etc.) es hier noch gibt und man nicht zwingend einen Supermarkt im Stadtkern braucht.



Zufällig entdecke ich den Trimaran IDEC von Francis Joyon, mit dem er den Rekord für die Einhand Weltumsegelung innehält. Dagegen sehen alle anderen Boote aus wie Spielzeuge.




Uns zieht es weiter in den Süden und wir singen ab und zu: "ab in den Süden, der Sonne hinterher.......
Bereits im Bordeaux wird es wärmer, wo wir zwischen den Weinreben mächtig Staub aufwirbeln:).




Schlussendlich kommen wir zur "Dune du Pilat", der grössten Sanddüne Europas (leider für den Verkehr gesperrt). Mein Herz blutet, wie gerne würde ich hier eine Spur im Sand ziehen! Trotzdem ein wunderschöner Ort.